Marketing

Marketing im Wandel der Zeit

In den fünfziger bis zu den neunziger Jahren besaßen klassische Reklame Kultwert.
Doch je größer die Produktvielfalt wurde, mussten sich Unternehmen desto intensiver mit Werbung auseinandersetzen und so versuchen, Kunden für sich zu gewinnen. Die Entwicklung des Marketing ging in dieser Zeit rasant voran. Einteilen lässt sich diese in sieben Phasen:

  • 1950er: Produktorientierung

Nach den Kriegsjahren begann langsam der Wirtschaftsboom. Werbung war zu der Zeit noch nicht notwendig, denn erst wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, sind die Unternehmen gezwungen, Kunden von sich zu überzeugen. Marketing gab es in dem Sinne also noch nicht – der Fokus lag am Ankurbeln und Optimieren der Produktion.

  • 1960er: Verkaufsorientierung

Nachdem sich Angebot und Nachfrage inzwischen ungefähr angeglichen hatten, begannen Unternehmen, sich auf den Verkauf ihrer Produkte zu konzentrieren.
Meist lag der Fokus dabei auf der reinen Präsentation und Nennung des Produkts, um Konsument*innen mit diesem vertraut zu machen. Emotionale Grundsteine für Marken wurden hier gebaut.

  • 1970er: Marktorientierung

Zu diesem Zeitpunkt begannen Unternehmen ihre Märkte und Zielgruppen zu definieren und genau diese anzusprechen.

  • 1980er: Wettbewerbsorientierung

Der Wettbewerb um die Kunden wurde immer größer und als Reaktion darauf, wurde in den achtziger Jahren das Alleinstellungsmerkmal (USP) von Produkten in den Mittelpunkt gerückt.
Bestes Beispiel ist hier der Duracell-Hase. Er „läuft und läuft und läuft“, und lässt alle anderen Batterien weit hinter sich.

  • 1990er: Umfeldorientierung

Technologien wie der PC erblickten zu dieser Zeit das Licht der Welt und erstmalig wurde auch das Umweltbewusstsein ein Thema der Allgemeinheit. Werbung konzentrierte sich erstmals nicht nur auf ein Produkt und dessen unmittelbaren Nutzen, sondern auf die zusätzliche Lebenswichtigkeit und die Sorgen der Kunden.

  • Ab 2000: Dialogorientierung

Mit dem Internet begann das Zeitalter des Online-Marketings. Erstmals war es jetzt möglich, Werbung interaktiv zu gestalten. Dank Chats und E-Mails war die Werbung nicht mehr zwingend einseitig, sondern öffnete den Dialog zwischen Kunde und Unternehmen.

  • Ab 2010: Netzwerkorientierung

Dank der boomenden sozialen Netzwerke wurde der Austausch zwischen Unternehmen und Kunden noch unmittelbarer. Ebenso diesem zu verdanken waren gänzlich neue Formate wie das Influencer-Marketing. Werbung sollte sich ab hier nicht mehr wie Werbung anfühlen, sondern als Mehrwert und willkommene Information wahrgenommen werden.

Während früher die Werbung als einzige Marketingmaßnahme alle Marketingziele wie Kundenbindung, Branding, etc. verfolgen musste, dient sie heute fast nur noch dem reinen Vertrieb. Aspekte wie Emotionalisierung oder Loyalität werden nun durch Inbound-Marketing in Form von SEO, Social-Media- und Content-Marketing bedient.
Die wesentlichen Änderungen im Betrachtungswinkel von Marketing bedeutet auch, dass sich dessen Kernaufgaben verschoben haben. Lange standen unangefochten das Produkt und dessen Gestaltung, die Preissetzung, Promotion durch Kommunikation und Image und die Platzierung, also der Vertrieb als Instrumente im Zentrum.
Diese Ansätze haben sich in Richtung der Kunden gewandelt. Denn heute hingegen sind die Konsumenten aktiver Teil der Produktentwicklung, sowie ein Mehrwert immer aktiv nachvollziehbar kommuniziert werden muss. Die Preisgestaltung muss heute im Verhältnis zu erkennbarem Produktwert und Produktimage stehen.

Die Reise geht weiter
Seit es Marketing gibt, hat es sich dauernd verändert. Doch nie so tiefgehend, wie sie sich mit der Verbreitung des Internets geändert hat. Während Marketing jahrzehntelang im Sinne der Produktorientierung verstanden wurde, hat es sich in den letzten rund 15 Jahren über Kundenorientierung hin zum ganzheitlichen Kunden-Blick entwickelt.

Bis heute ist die Anpassung an die neuen Kommunikationswege und den Medienkonsum, den das Digitale Zeitalter gebracht hat, noch lange nicht abgeschlossen. Immer wieder stehen wir vor neuen Herausforderungen wie der Abhängigkeit von undurchsichtigen Algorithmen, neue Disziplinen wie SEO und SEA, genauso wie riesige zu bewältigende Datenmengen. Die allgemein massiv gestiegene Komplexität von Möglichkeiten macht es unglaublich spannend zu verfolgen, wohin sich Marketing noch verändern wird.

Ganz nach dem Zitat von Jon Kabat-Zinn: "You can’t stop the waves, but you can learn to surf."

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